Philosophie und Methodik

In der Konzeption und Methodik der Reittherapie und der Angebote im Heilpädagogischen Reiten (HPR) meiner Reittherapiepraxis halte ich mich an  die Grundlagen und  Durchführungsbestimmungen des Deutschen Kuratoriums für Therapeutisches Reiten DKThR, sowie an die Leitlinien der Schweizer Gruppe für Therapeutisches Reiten. Somit wird der Qualitätsstandard gewährleistet und transparent gegenüber Klienten und Auftraggebern.

 – Leitbild der Schweizer Gruppe Therapeutisches Reiten –

Unter den Begriffen „Heilpädagogisches Reiten“ HPR resp. „Therapeutisches Reiten“ TR werden pädagogische, heilpädagogische und soziointegrative, resp. psychologische, therapeutische und rehabilitative Einflussnahmen mit Hilfe des Pferdes zugunsten von Menschen mit Beeinträchtigungen verstanden.

Der Einsatz des Therapiepferdes berücksichtigt die ethischen Grundsätze für eine verantwortungsvolle und artgerechte Behandlung und Haltung.

Zum HPR / TR gehört wesentlich der Aufbau einer Beziehung, Berühren, Führen und Pflegen des Pferdes, Aufsitzen und Sich-tragen-lassen, Ausreiten auf dem Handpferd, Reiten am Langzügel. Nicht reiterliche Ausbildung, sondern individuelle Betreuung und Förderung in engem Bezug zum Pferd steht im Vordergrund; eine positive Beeinflussung des Befindens, des Sozialverhaltens und der Persönlichkeitsentwicklung wird mittels ganzheitlicher Therapieformen angestrebt.

Im Bewusstsein einer ethisch begründeten und verinnerlichten heilpädagogischen Haltung begeben sich Reitpädagogin/Reittherapeutin und Klienten gemeinsam auf den Weg. Wir gestalten ein von Freude, Respekt und Wertschätzung geprägtes Umfeld, auch gegenüber dem Therapiepferd.

Die Aktivitäten finden wenn immer möglich, während des ganzen Jahres in der freien Natur, „draußen“ statt.“

 – Philosophie –  Gedanken  zum Begriff  Qualität – 

Was bedeutet gute Qualität? Es gibt viele verschiedene Definitionen über den Begriff Qualität.

Der Begriff von Qualität ist in der  Reittherapie schwierig  und doch nötig, um die geplanten Lektionen auch gegenüber Institutionen und Auftraggebern darstellen zu können. Ein strukturiertes Vorgehen ist unerlässlich,  jedoch die Flexibilität das Geschehen Lassens in den Lektionen ermöglicht werden. Wichtig sind feste Rituale, welche im Laufe der Lektionen entstehen, diese geben dem Klienten Halt. Jedoch darf die Flexibilität innerhalb der Lektionen nicht verloren gehen.

Wir sind dadurch in einem ständigen Planen, Beobachten, Tun, Anpassen und wieder Geschehen lassen. Und das ist auch gut so.

Um den umfassenden Begriff der Qualität zu differenzieren und damit näher bestimmbar zu machen, wird herkömmlich zwischen Struktur-, Prozess,- Ergebnis- und Planungsqualität unterschieden. Meine Diplomarbeit und mein Handeln als Reittherapeutin habe  ich daher  auch nach diesen Strukturen ausgerichtet und aufgebaut.

Struktur-, Prozess-, Ergebnis-, und Planungsqualität kann so gegenüber Institutionen und Auftraggebern nachweisen, dass es sich bei der Reittherapie um ein strukturiertes geplantes Vorgehen  handelt. Dies geht nicht ohne fundierte Ausbildung. Auch im Pflegebereich und den Planungen im Gesundheitswesen sind diese Qualitätskriterien und Standards nicht mehr wegzudenken.

Um weiter in der tiergestützten Therapie von verschiedenen Institutionen anerkannt zu werden, ist es unerlässlich diese  Strukturen darzustellen.

Beispiele hierfür sind die geplanten Eltern- und Anamnesegespräche, Lektionsplanungen, Beobachtungs- und Verlaufsberichte,  Reflektionen sowie der Austausch in Interessengruppen und regelmäßige Fortbildungen (wie bei der Ausbildung SGTR gefordert).